Eberhardt v. Dessien: 100 Jahre St. Matthäi
Der Altar 1950
"Gott führt uns; er erwartet, daß wir uns von ihm führen lassen."
Vorgeschichte
"Sei mir ein starker Fels und eine Burg, daß du uns helfest." (Psalm 31,3b)
Das war der Wochenspruch der Woche, die mit dem 1.3.1959 begann. Es war meine Aussendungsfeier als Missionar nach Oberägypten in der Bergkirche zu Wiesbaden. Mit dieser Abordnung wurde ich Lübecker Pastor. Der Matthäipastor Hermann Benn vom Missionsbeirat segnete mich im Auftrag von Bischof Heinrich Meyer ein.
Gott hatte viel mit uns vor. Im Blick auf unseren gemeinsamen Dienst in der St. Matthäi-Gemeinde zu Lübeck berichte ich unter zwei Abschnitten, und zwar in den Zeiten:
I Erntedank 1967 bis 31.7.1973 als Pastor in St. Matthäi III (Westhoffstr.82)
II 1.8.1985 - 31.7.1994 als Pastor in St. Matthäi II (Schwartauer Allee 80) in dem Pfarrhaus, wo mein Vor-vorgänger Hermann Benn Dienst getan hatte.
I. Vom Nil an die Trave
In der Bibliothek der deutschsprechenden Ausländer auf Baustellen in Oberägypten entdeckten wir das Buch von Hans Brandenburg: "Gott begegnete mir". Er beschreibt das geistliche Leben der St. Matthäi-Gemeinde. "So eine Gemeinde gibt es im Norden!" staunte meine Frau, damals noch nicht ahnend, daß Gott für unsere Familie dort ein Arbeitsfeld zubereitet hatte. Unsere beiden ältesten Kinder Renate und Reinhard waren nur bedingt tropentauglich für das heiße Assuan am oberen Nil. Wollten wir uns als Eltern nicht von ihnen trennen, mußten wir zurück. Bischof Meyer empfahl uns dem Kirchenvorstand; der willigte ein. Am Erntedankfest (1.10.67) wurde ich eingeführt.
Was fanden wir vor? Drei Pfarrstellen und Gemeindebezirke, aber nur eine Predigtstelle. Wir Pastoren arbeiteten gut miteinander. Das "Trio von St. Matthäi" stand. Es gab einen festen Termin: Donnerstagabend; aber drei Bibelstunden an drei verschiedenen Orten zur gleichen Zeit. Der Hunger nach Gottes Wort war groß. Auch die Gottesdienste, Wochenschluß- und Passionsandachten waren gut besucht.
Die sonntäglichen Kindergottesdienste wurden abwechselnd von uns drei Pastoren vorbereitet, zusammen mit einem großen Stab von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Die Gemeindehelferin Frau Schwiem bat mich, zusammen mit ihr dem Praktikum einer Breklumer Gemeindehelferinnenschülerin vorzustehen. Die Arbeit machte mir Spaß. Wir hatten viele Konfirmanden: Oft mußten an Sonnabenden und an Sonntagen Konfirmation gehalten werden. Ich persönlich teilte die große Gruppe nicht nach Schultypen ein; so begegneten sich Oberschüler mit Realschülern und Angehörigen der Sonderschule. Den letzteren kamen die Gleichnisse Jesu besonders verständlich und anschaulich vor.
Die BÄK wurde unser Begegnungsort für Frei- und Rüstzeiten, oft waren Senioren-, Bibelstunden- und Konfirmandenfreizeiten gleichzeitig, so daß die BÄK über dem Ratzeburger See "fest und total" in der Hand von St. Matthäi war.
Einen Jungmütterkreis in der Gemeinde machten die 3 Pfarrfrauen zusammen, soweit es ihre Mutterpflichten zuließen.
Den von Pastor Benn ins Leben gerufene Christliche Blindendienst hatte Pastor Pangritz übernommen; nach seinem Weggang übernahm ich ihn. Blindenfreizeiten fanden auch auf der BÄK statt.
Da unser blinder Organist Herr von Massenbach Männerstimmen brauchte, sangen wir Pastoren oft auch im Ornat in seinem Chor mit.
Hausbesuche haben wir Pastoren viel gemacht, oft vorbereitet durch die Frauenhilfen. Zwei Erlebnisse fallen mir dabei ein: Ich besuchte einen 75-jährigen an seinem Geburtstag. Etwas schwerhörig hatte er wohl meine Vorstellung überhört. Plötzlich seine mich verblüffende Frage: "Welche Firma vertreten Sie denn?" Ein intensives Gespräch schloß sich an.
Mit Renate und Reinhard besuchten wir ein älteres Ehepaar; Blumen haben wir gekauft; Renate trägt sie, die Köpfe der Blumen nach unten, das Einwickelpapier fest umschlungen. Nachdem wir "Gott ist die Liebe" auf arabisch und deutsch gesungen haben, will Renate die Blumen überreichen: Doch ach, im Einwickelpapier sind keine Blumen mehr; sie sind auf dem Wege herausgefallen.
Eine besondere Tradition in der St. Matthäi-Gemeinde sind die Edelweiß-Nachmittage in der Adventszeit: Alle 70-Jährigen mit Ehepartnern (und die "reifere Jugend" darüber) werden in das Gemeindehaus Westhoffstraße geladen. Die Weihnachtserzählung wurde jedes Jahr mit Spannung erwartet, z.B. "Fürchtet euch nicht". Auch die Seniorenarbeit (Altenclubarbeit) wird intensiv betrieben. Mittwochs wurden meistens einmal im Monat Tages- oder Halbtagesausflüge per Bus unternommen in die nähere und weitere Umgebung. Abgeschlossen wurden diese Exkursionen mit einer Andacht in einer leicht erreichbaren Dorfkirche oder Stadtkapelle auf dem Wege.
Die Arbeit der Frauenhilfe blühte: Nachbarschaftshilfe wurde immer noch großgeschrieben bei den kinderreichen Familien, bei den noch zusammenlebenden Großfamilien auf verhältnismäßig engem Raum: Aussiedler und Flüchtlinge aus dem Osten. Bruder Pangritz bemühte sich um einen Männerkreis. Die Gemeindeschwester - nach ihr konnte man die Uhr stellen - unterrichtete uns Pastoren über Patienten, die unseren Besuch wollten.
Ich möchte noch etwas sagen zu den Amtshandlungen. Es gab noch viele Haustaufen, -trauungen und -abendmahle mit Kranken und deren Angehörigen. Beerdigungsfeiern hielt ich auf allen Friedhöfen Lübecks und auch in Ratekau, Zarpen, Curau, Rensefeld und Stockelsdorf. Ich legte viel Wert auf viel Zeit bei den Beerdigungsgesprächen. Auch Trau- und Taufgespräche sowie Konfirmationsgespräche waren mir sehr wichtig, ging es doch oft um persönliche Aufarbeitung von Nazi- und DDR-Vergangenheit.
Im Sommer 1970 vertrat ich erstmals meinen Nachfolger in Assuan Eberhard Treeger für einen Monat. Sowohl Kirchenleitung wie auch Kirchenvorstand zeigten dafür Verständnis.
1972 kam ich als Lübecker in den Vorstand des NMZ; ab 1.8.1973 wurde ich Referent für den mittleren Osten (Christliches Zeugnis unter Juden und Muslimen, Islam-in-africa-Projekt). So mußte leider mein Dienst als Gemeindepastor aufhören.
Noch einmal zusammenfassend: Wir drei Pastoren kamen gut miteinander aus, keiner konnte einen gegen den anderen ausspielen. Ferienmäßig haben wir uns gegenseitig vertreten.
Nicht zuletzt möchte ich vielen Mitarbeiterinnen und -arbeitern in der Gemeinde danken für ihre Hilfe, mich so schnell und intensiv in die vielfältigen Aufgaben eines Großstadtpfarramtes einzuarbeiten: Ich nenne nur die Kirchenvorsteherinnen Else Schwarz und Frau Harder; Frau Frieda Meibohm "versorgte" und betreute die "Armen" unserer Gemeinde St. Matthäi.
Nicht übersehen möchte ich unsere Sekretärin Emmi Bunke, die räumliche und gute geistliche Nachbarschaft von Familie Weist und manche praktische Hilfe von den Schwestern Laubinger und Schultz. Pastor Jim Stern übergab ich den Bezirk III.
Zwischenstück
Vom 1. August 1973 bis 31.7.1985 waren wir als Familie "Personalgemeinde St. Matthäi": Renate und Reinhard konfirmierte Herr Pastor Philipp, Dorothee und Birte dann Pastor Ströh. Meine Frau kam in den Kirchenvorstand. Während dieser Zeit wurde ich Synodaler der letzten Synode der ev.-luth. Kirche in Lübeck vor dem Entstehen der Nordelbischen Kirche. Ich vertrat weiterhin in St. Matthäi bei Gottesdiensten und Amtshandlungen, soweit es gewünscht wurde und es mir zeitlich bei meinen Reisediensten möglich war.
Innenraum der Kirche vor der Renovierung
II Von Nordfriesland (Breklum) wieder an die Trave
Nach 12 Jahren Reisedienst u.a. im Norden Deutschlands, nach intensiven Gemeindebesuchen, Schuleinsätzen, Teilnahme und Vorbereitung von regionalen Missionswochen und Betreuung von neuen Missionsfreunden, entschloß sich der Kirchenvorstand von St. Matthäi, mich in die Pfarrstelle II zu berufen, nachdem mein Dienst im NMZ nicht mehr verlangt wurde. Ich zog in das Pfarrhaus, wo vor mir Pastor Benn und 20 Jahre lang Pastor Philipp gewohnt und gearbeitet hatten.
Was bedeutete für uns der Wiedereinstieg nach zwölf Jahren in die Gemeindearbeit in St. Matthäi? Zunächst ein neuer Bezirk mit vielen alten "Bekannten." Es blieben die Hausbesuche als zweites Standbein für die Predigtvorbereitung neben dem gründlichen Studium des biblischen Textes.
Zeitweilig trugen unsere Töchter und ich Gemeindebriefe aus, weil es an geeigneten Kräften fehlte. Die Gespräche über den Gartenzaun mit Menschen, die mich nicht gleich als Pastor erkannten, waren herzerfrischend, z. T. auch recht komisch. Der alte "Jungmütterkreis" hatte sich - dem Alter und dem Status der bisherigen Teilnehmerinnen entsprechend - geändert. Er wurde ein Frauengesprächskreis, offen auch für Singles und Alleinerziehende. Weil einige Teilnehmerinnen mehr von der Bibel und ihrer Botschaft als Glaubens- und Lebenshilfe für ihren Alltag haben wollten, öffneten wir unser Wohnzimmer gastfreundlich in der Schwartauer Allee 80. Am Montagmorgen kamen bis zu elf Frauen zur fortlaufenden Bibelarbeit zusammen. Begonnen wurde mit einem halben belegten Brötchen und einer Tasse Kaffee oder Tee. Der biblische Text wurde abgetastet unter der Frage: "Was hilft er mir in meinen persönlichen, speziellen Engpässen?" Die Frauen wurden mündig zum Gespräch und sie wurden frei zum Gebet mit ihren eigenen Worten.
Bei der Visitation nach über 20 Jahren wieder in St. Matthäi staunte der Propst, sein Stellvertreter und eine Kirchenkreisvertreterin über die Lebendigkeit gerade dieses Kreises von Frauen. Wer nun morgens am Montag arbeiten mußte, konnte am Nachmittag desselben Tages kommen. Die "Nagelprobe" auf die Kraft des Zuspruchs und auf den Trost aus dem Wort der Bibel war hier besonders gegeben: Krebskranke und Depressive, Enttäuschte und Ausgestoßene kamen hier zusammen, hörten auf das Wort des Lebens, beteten und dankten Gott.
Aus beiden Montagskreisen kam der Wunsch, ihre Ehepartner irgendwie daran zu beteiligen. So begannen wir mit zwei Ehepaarkreisen, die sich reihum in den Häusern und Zimmern während der Woche trafen. Zum Abendbrot (einige kamen direkt von der Arbeit!) trug jeder etwas bei. Nach dem gemeinsamen Essen und Austausch von Anliegen, freudigen und traurigen Anlässen, wurde ein Thema behandelt, das von einem Bibelwort her beleuchtet wurde.
Die Struktur und Alterszusammensetzung der Frauenhilfe II ergaben, daß meine Frau und ich sie übernommen haben. Sie wurde ein Übungsfeld für uns (auch für unsere beiden jüngsten Töchter) in persönlicher seelsorgerlicher Zuwendung und zugleich eine Stärkung unseres eigenen Glaubens durch das Teilhaben an den Erfahrungen älterer gereifter Menschen.
Die Konfirmandenfreizeiten (die Zahl der am Unterricht Teilnehmenden hatte sehr abgenommen gegenüber meiner ersten Dienstzeit!) fanden meist auf dem Seehof bei Plön, einem Heim der Heilsarmee, statt. Nachtwanderung und Kanufahren gehörten fest ins Programm wie Bibelarbeit in kleinen Gruppen, Stadtralley und Film. Gelegenheit zu Gesprächen gab es genügend.
Eine zweijährige gemeinsame Vorbereitungszeit führte uns in Lübeck zu dem "Schritte-Kongreß 1993" in der Holstenhalle, in der Brockesschule und in der St. Matthäi-Kirche.
Die Bibelstunde wurde auf die freiwillige Mitarbeit der Teilnehmer zu Gesprächen an kleinen Tischen umgestellt. Texte der Gemeindebibelschule wurden kopiert und zur Nacharbeit verteilt. Einzelne biblische Bücher haben wir so abschnittsweise durchgearbeitet. Viel neues Liedgut wurde singend angeeignet. Das freie Beten in den Tischrunden half den darin Unerfahrenen, selber mitzutun.
In der Gemeinde gab es Sonderprojekte, die von vielen mitgestaltet und -getragen wurden: Der "Abend der Begegnung" z.B., wo sich die einzelnen Kreise vorstellten; der "Start in den Tag": Fürbitte einmal wöchentlich vor Arbeitsanfang in der Kirche; der Gottesdienst besonderer Art mit der Möglichkeit von Beichte und Segnung, angereichert durch Anbetungslieder, der Einsatz volksmissionarischer Art viermal samstags auf dem Brolingsmarkt aus Anlaß des "Jahres mit der Bibel 1992".
In diesem Jahr durfte ich eine Reisegruppe des CVJM nach Ägypten führen - meine Frau sah dabei Assuan nach 25 Jahren wieder - neben unserem Sohn Reinhard waren auch Glieder aus St. Matthäi dabei: Wir durften singen und Gott erleben zusammen mit den ältesten afrikanischen Christen, den Kopten.
Als Patengemeinde besuchten wir - meine Frau und ich - das Altersheim Boock an der polnischen Grenze.Auch durfte ich, mit Ehepaar Baumann, eine Brücke schlagen zur Markus-Gemeinde in Riga.
Silberne, Goldene, Diamantene und Eiserne Hochzeiten überwogen zum Beginn meiner zweiten Dienstzeit in St. Matthäi; dann aber kamen auch grüne Hochzeiten hinzu. Bei meinem 60. Geburtstag hatte ich in der Mittagspause eine Hausgemeinde aus Anlaß eines 60. Hochzeitstages mit Abendmahl und Einsegnung zusammen in der Hochstraße.
Beim Hauptkonfirmandenunterricht spürte ich von Jahr zu Jahr stärker die Schwierigkeit zur Motivation: So gut wie nichts war vorauszusetzen vom Elternhaus oder von der Schule her. Der Sportverein wurde stark der Konkurrent für den sonntäglichen Gottesdienst. Gemeinsam gestaltete Tauf- und Jugendgottesdienste fanden mehr freiwillige Mitarbeit.
Das Ereignis der Grenzöffnung 1989 brachte mir persönlich die Möglichkeit, erstmalig in meiner Heimatkirche zu predigen, und zwar in Lübtheen. Auch die Haupttagungen der Pfarrergebetsbruderschaft konnten wieder in den neuen Bundesländern stattfinden. Der alte Kontakt zum Stift Bethlehem in Ludwigslust kann jetzt intensiver gepflegt werden.
Die Zusammenarbeit mit Pastor Ströh, meinem jüngeren Bruder, war gut. Die Strukturfragen wie Regionalisierung und Rationalisierung werden noch Zeit und Kraft in Anspruch nehmen: Auf Ehrenamtliche wird viel neue Verantwortung zukommen, sowohl in der Gemeinde wie auch in der Diakonie. Der missionarische Arbeitskreis, der diakonische Besuchsdienst, der Kreis derer, die sich in biblisch-theologischer Seelsorge aus- und weiterbilden lassen sowie auch die vielen Hausbesuche wollen dazu helfen, daß der Einzelne nicht aus dem Blickfeld rückt.
Dankbar bin ich persönlich für die gute Zusammenarbeit mit unserer Kirchenmusikerin Margarete Heller.
Auch unsere Sekretärin Helga Rehm möchte ich in diesem Zusammenhang - ihr dankend - nicht unerwähnt lassen.
Ich komme zu dem 10.7. und dem 31.7.1994. Der erste Termin war mein offizieller Abschied durch Propst Dr. Hasselmann. Der gegebene Predigttext paßte genau in die Situation: ".... und er zog seine Straße fröhlich." Es galt zuerst dem Nubier, dem Mohren, dem Wirtschaftsminister der Königinmutter Kandake im Nordsudan, aber dann auch uns als Pastorenfamilie.
Am 31.7. konnten wir uns dann aus der Gemeinde verabschieden: Meine Frau begleitete das Singen, ich hielt die Predigt.
Dankbar bin ich dafür, daß nach 4 1/2 Monaten Vakanz in Bruder Jens Peter Erichsen ein Nachfolger gefunden werden konnte. Es erfolgte eine "Stafettenübergabe": Möge auch ihm (und seiner Frau) das Wort aus der Missionskapelle in Assuan gelten: "Bekümmert euch nicht; denn die Freude am Herrn ist eure Stärke!"
Schluß
Schließen möchte ich mit einer Beobachtung, die auch unsere St. Matthäi-Gemeinde betrifft. Wir erleben folgendes: Herzlich wird eingeladen zu Gemeindeveranstaltungen verschiedenster Art. Aber immer häufiger hören wir die Antwort: "Das bringt mir nichts." Auf die Frage "Warum?" hören wir dann: "Es lohnt sich nicht für mich."
Welch starke Passivität wird durch diese Haltung ausgedrückt! Wenn etwas mir bringen soll, dann müssen andere sich auf mich zubewegen. Vergessen wird scheinbar ganz: Auch ich könnte etwas beitragen: Meine Gegenwart, meine Anteilnahme; meine Bereitschaft, für andere da zu sein.
Wenn es mir nichts bringt, kann ich es auch ganz sein lassen: Welche Ichbezogenheit:
Um meine Bereicherung geht es mir. (Jesus Christus, obwohl er reich war, wurde er arm um unsretwillen, damit wir durch seine Armut reich würden!).
Dieser Trend: Nur auf meine Bereicherung kommt es an, zerstört Gemeinschaft. Was ist dagegen zu tun? Gabenorientierte Gemeindearbeit ist gewünscht, ist gefordert. Was heißt das konkret? Statt zu fragen: "Was bringt es mir?" sollte es dann heißen: "Was bringe ich dem Nächsten in der Gemeinde?" Gott schenke uns allen in der St. Matthäi-Gemeinde im 101. Jahre ihres Bestehens solche missionarischen Impulse. Denn es gilt weiterhin: Gott führt uns. Er erwartet, daß wir uns von IHM führen lassen. Laßt uns dazu bereit sein.